Man on one knee

Traditionen rund um die Verlobung

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Die Verlobung hat eine lange Geschichte, die bis ins Altertum zurückreicht. Damals war weniger die Liebe entscheidend für eine lebenslange Bindung, sondern gesellschaftlicher Stand, Besitz und Macht spielten die entscheidende Rolle. Verlobung und Heirat waren oft eher strategischer Natur. Man heiratete nur innerhalb des eigenen Standes. So galt der Verlobungsring in der Antike, ein einfacher Metallring, nicht als Liebesbeweis sondern vielmehr als Empfangsbestätigung für die Mitgift vor der Hochzeit.

Seit wann gibt es Diamant Verlobungsringe?

Zu einer klassischen Verlobung gehört als zentraler Bestandsteil der Verlobungsring mit einem Diamanten. Traditionell ein Solitärring mit einem einzelnen, besonders schönen Stein. Zurückhaltend im Design steht der farblose Edelstein funkelnd im Mittelpunkt.

Der erste Verlobungsring der eine gewisse Ähnlichkeit mit heutigen Ringen besaß, geht auf das Jahr 1477 zurück. Erzherzog Maximilian von Österreich schenkte seiner Angebeteten, Maria von Burgund einen mit einem „M“ aus Diamanten versehenen Verlobungsring. Moderne Schlifftechniken existierten noch nicht und so waren die Diamanten eher Bruchstücke, aneinandergesetzter Diamantsplitter.

Im Mainstream kam der Verlobungsring, früher ein für normale Menschen unbezahlbares Schmuckstück, erst im 20. Jahrhundert an. In den 1940er und 1950er Jahren machten die ersten Hollywoodstars mit Diamant-Verlobungsringen von sich reden. Zur gleichen Zeit startete auch die legendäre „A Diamond is forever“ Werbekampagne des mächtigsten Unternehmens im Diamantsektor, De Beers. Beginnend in den USA trat der Diamant^-Verlobungsring seinen Siegeszug um die Welt an und entwickelte sich zum Standard für eine Verlobung im klassischen Stil.

Noch heute ist der Solitär, in einer traditionellen Krappenfassung, auf einem Ring aus Gold oder Platin, das Sinnbild für einen Verlobungsring. Jeder erkennt einen solchen Ring sofort als Verlobungsring.

Wo mache ich den Heiratsantrag?

Es existieren nahezu unendlich viele Möglichkeiten, einen Heiratsantrag zu gestalten, doch gibt es einige Klassiker, die sich bewährt haben. Sie müssen das Rad nicht neu erfinden und einen besonders exotischen Antrag machen. Es gibt Ideen, die sich millionenfach bewährt haben.

Der Heiratsantrag im Restaurant steht ganz vorne auf der Liste der beliebtesten Verlobungstraditionen. Dem Anlass angemessen gekleidet führen Sie Ihre Liebste in ein sehr gutes Restaurant aus, machen ihr bei einem gediegenen Abendessen bei Kerzenschein den Antrag. Romantik, Genuss, das perfekte Ambiente für eine Verlobung. Als Tischdekoration sind rosafarbene Rosen der Tradition nach, die erste Wahl. Sie stehen für die erblühende Liebe.

Auch der Antrag zu Hause hat sich schon immer bewährt. In den eigenen vier Wänden sind Sie ungestört und können den gemeinsamen Moment ganz nach Ihren Vorstellungen gestalten.

Der Kniefall als unverzichtbares Element

Traditionell macht der Mann der Frau den Antrag und geht dabei auf die Knie: Ein Knie am Boden, eines gebeugt. Die Ursprünge dieser Geste, die Respekt und Loyalität ausdrücken soll, liegt wahrscheinlich im Mittelalter. Damals knieten Ritter vor ihrem König um zu zeigen, dass sie loyal zu ihm standen.

Noch heute ist der Kniefall fester Bestandteil der meisten Heiratsanträge, er geht auf die Knie und stellt die Frage: „Willst Du mich heiraten?“ oder „Willst Du meine Frau werden.“ Antwortet Sie mit einem „Ja“, steckt er den Verlobungsring an Ihren Ringfinger. In Deutschland und Österreich an den Ringfinger der linken Hand, in der Schweiz, wie auch den USA an den Ringfinger der rechten Hand.

Wie hält man um die Hand an?

Hier ist nicht das Anstecken des Verlobungsrings oder die Frage aller Fragen gemeint, das Anhalten um die Hand hat einen anderen Hintergrund. Früher war es für eine gültige Verlobung unverzichtbar, dass der Mann den Vater der potentiellen Braut vor der Verlobung um die Hand seiner Tochter bat. Ohne das Einverständnis und Erlaubnis der Eltern war eine Verlobung oder Heirat der Kinder unvorstellbar.

Wer sich ganz traditionell verloben möchte und vorab den Eltern seiner Liebsten eine respektvolle Geste entgegenbringen will, hält an diesem Brauch fest. Natürlich ist es nicht mehr nötig, um Erlaubnis zu fragen, doch die Sitte mit einem kleinen Geschenk vor der Tür zu stehen und um die Hand der Frau zu bitten, wird in eher konservativen Familien noch gerne gesehen. Ein positives Verhältnis mit den künftigen Schwiegereltern ist immer von Vorteil, denn mit jeder Verlobung und späteren Heirat wachsen auch zwei Familien zusammen.

Muss ich eine Verlobungsfeier ausrichten?

Der klassische Heiratsantrag findet nur zu zweit statt, im Anschluss wird die Verlobung dann mit einer Anzeige in der Zeitung bekanntgegeben. Von dieser Tradition wird heute oft abgewichen. Immer weniger Menschen haben ein Abonnement für eine Tageszeitung. Eine schöne Alternative ist die Mitteilung mit einer gedruckten Karte, die an die Familie und Freunde verschickt wird. Falls Sie bereits ein Hochzeitsdatum im Blick haben, lässt sich die Bekanntmachung der Verlobung auch gleich mit einer „Safe the Date“ Karte verbinden.

Wer ungeduldig ist, kann die frohe Nachricht gerne telefonisch kundtun, vor allem im engsten Familienkreis. In der heutigen Zeit darf die Verlobung ebenso elektronisch mitgeteilt werden, sei es via E-Mail oder WhatsApp.

Eine Verlobungsfeier im direkten Anschluss oder zu einem späteren Zeitpunkt ist kein Muss und zumindest im deutschsprachigen Raum keine feste Tradition, doch Ihre Familie, Freunde und Verwandte freuen sich sicher, den großen Schritt in Ihrer Beziehung gemeinsam mit Ihnen zu feiern. Wird eine Verlobungsfeier ausgerichtet, verzichtet das Paar üblicher Weise darauf, vor der Heirat einen separaten Junggesellinnen- und Junggesellenabschied zu feiern.

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