Ihre Verlobung nach der Etikette

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Mit einem Heiratsantrag beginnt eine magische Zeit: Ihre Verlobung. Wussten Sie, dass es einige Knigge-Regeln für den Heiratsantrag und die Verlobung gibt, die schon seit Jahrzehnten gelten? Der Etikette-Experte Peter Depoorter erzählt Ihnen alles über die Verlobung nach den Regeln der Etikette!

Die Verlobung: damals und heute

Bevor Peter Depoorter die aktuellen Knigge-Regeln erläutert, gibt er gerne einen kleinen Rückblick:

„In der Vergangenheit galt es nicht als vorteilhaft, um die Hand einer Dame anzuhalten. Wenn die Ehe vollzogen war, mussten die Eltern der Braut ohne die Hilfe ihrer Tochter im Haushalt, auf dem Hof oder im Geschäft auskommen. Sie betrachteten ihre Tochter als ein Stück „Eigentum“. In einigen Fällen wurde der Bräutigam sogar dafür bezahlt, den Lebensstandard der Braut aufrechtzuerhalten. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert, und heute gilt eine Verlobung als ein Zeichen der bedingungslosen Liebe zwischen zwei Menschen!

Knigge-Regeln vor dem Antrag

Bevor du eine der wichtigsten Fragen deines Lebens stellst, solltest du laut Etikette einige Dinge nicht aus den Augen verlieren. Peter erklärt:

„Laut Knigge ist es ein absolutes Muss, dass die Eltern der zukünftigen Braut als erste über den Antrag informiert werden, bevor der Antrag tatsächlich stattfindet. Man sollte den Vater des Partners um die Hand seines Sohnes oder seiner Tochter bitten. Dies ist ein Zeichen von Respekt.

Die Etikette enthält auch einige Richtlinien für den Verlobungsring. Ein Stein ist ein Muss – ein Diamant ist erlaubt, aber nicht erforderlich. Früher kostete ein solches Schmuckstück immer zwei Monatsgehälter. Glücklicherweise bestimmt heute jeder sein eigenes verfügbares Budget. Es ist auch besser, den Ring nicht gemeinsam mit Ihrem Verlobten zu kaufen, sonst geht der Überraschungseffekt verloren. Sie können jedoch die Eltern oder die besten Freunde Ihres zukünftigen Ehepartners nach seinem persönlichen Geschmack fragen.

Knigge-Regeln beim Heiratsantrag

Knien oder nicht knien? Einige Knigge-Regeln gelten auch während des Heiratsantrags:

„Der bekannte Brauch, auf die Knie zu fallen, hat seinen Ursprung in den Knigge-Regeln. Die Kniefall-Reaktion ist die ultimative romantische Geste gegenüber der Geliebten. Wenn früher ein Mann zum Ritter geschlagen wurde, ging er auf die Knie, um seinem König oder seiner Königin Respekt zu erweisen. In den Religionen ist das Knien vor Gott ein ultimatives Zeichen des Respekts, und so ist das Knien bei einem Heiratsantrag ein Zeichen der bedingungslosen Hingabe an den Partner. Dabei spielt es keine Rolle, ob dies mit dem linken oder dem rechten Knie geschieht.

Außerdem ist ein Heiratsantrag definitiv ein intimes, berührendes Ereignis. Nach den Regeln der Etikette soll es sich dabei jedoch nicht um eine emotionale Szene handeln…. (zwinkert). Ein tränenreicher Moment ist erlaubt, aber eine offene und aufmerksame Haltung Ihres Geliebten bleibt die Norm. Wenn der Verlobungsring zum Vorschein kommt, kann Ihr/e Zukünftige/r ihm/ihr helfen, ihn an die linke Hand zu stecken“, erklärt Peter.

Knigge-Regeln nach dem Antrag

Ja! Ihr/e Liebste/r hat Ihnen sein/ihr Ja gegeben! Sie schweben ganz verliebt auf Ihrer rosa Liebeswolke. Aber auch in dieser Phase gelten einige Benimmregeln, so Peter:

„Nachdem das Ja-Wort gefallen ist, sollten die Eltern der Braut als erste informiert werden. Danach folgen die Eltern des Bräutigams und schließlich der Rest der Familie und die Trauzeugen des Paares.

Während der Verlobungsfeier ist es den eingeladenen Damen untersagt, weiße Kleider zu tragen, zumindest nicht nach den Regeln der Etikette. Sie könnten sonst die zukünftige Braut an Schönheit übertreffen. Auch Perlen dürfen nicht als Schmuck getragen werden, da sie Tränen symbolisieren…

Etikette: ein Muss?

Die oben genannten klassischen Regeln verblassen im Laufe der Jahre. Aber wie wichtig ist es, dass sie trotzdem befolgt werden?

„Die „Etikette“ ist nach wie vor eine trendy Sache. Heutzutage liegt ihr wahrer Wert darin, wie Sie diese Regeln anwenden. Halten Sie Ihren Heiratsantrag und die Bekanntgabe oder Feier Ihrer Verlobung respektvoll, sowohl für beide Eltern als auch für Sie als zukünftiges Paar. Denken Sie an etwas Gutes, denken Sie an etwas Schönes, denken Sie an etwas Süßes, dann wird jeder zukünftige Tag etwas Positives haben…

Über Peter Depoorter:

Peter Depoorter ist zertifizierter Zeremonie-Meister und Knigge-Experte und war viele Jahre lang Schulleiter bei Syntra West-Vlaanderen.

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